TBB-TIPP 11/25 Erdbeeren im Winter
- Kathrin Schlapbach

- vor 3 Tagen
- 2 Min. Lesezeit
Wie ihr wisst ist Mortellaro (Erdbeeri, Dermatitis digitalis) eine schmerzhafte bakterielle Klauenerkrankung. Sie kann von Tier zu Tier übertragen werden und durch Tiere, Personen oder Materialien in den Bestand gelangen.
Die Krankheit führt zu Lahmheiten, Leistungseinbussen und hohen Behandlungskosten. Ausserdem erfordert sie viel Ausdauer und Konsequenz bei der Behandlung. Der Erreger verbreitet sich vor allem über feuchte, verschmutzte Laufgänge und verunreinigte Geräte. Auch Zukäufe von Tieren können die Krankheit in den Betrieb bringen. Eine Überbelegung im Stall erhöht zusätzlich das Risiko einer Ansteckung.
Biosicherheit spielt daher eine entscheidende Rolle bei der Bekämpfung und Vorbeugung. Sie beschreibt die Einschätzung des Risikos, dass Krankheitserreger in einen Bestand eingetragen oder innerhalb des Bestands verbreitet werden. Ausserdem umfasst sie die Massnahmen, die diesen Erregereintrag und ihre Verbreitung verhindern sollen.

Wichtige Massnahmen sind:
Externe Biosicherheit = Eintrag von aussen minimieren
Tierzukauf und Tierverkehr:
Zukauf, Miete oder Austausch von Tieren sowie externe Aufzucht und Teilnahme an Viehausstellungen erhöhen das Risiko einer Einschleppung. Geschlossene Systeme sind zu bevorzugen. Vor der Neu- oder Wiedereinstellung sollten die Klauen kontrolliert und bei Bedarf behandelt werden.
Wiedereingliederung in die Herde:
Ein festes Protokoll sollte vorhanden sein und konsequent umgesetzt werden. Dazu gehören: Kontrolle der Klauen im Klauenstand, Waschen der Klauen mit fliessendem Wasser (ohne Bürste), Kontrolle des Zwischenklauenspalts und gegebenenfalls Behandlung.
Gerätereinigung und -desinfektion:
Geräte und Utensilien, die bei der Klauenpflege verwendet werden, müssen vor dem Einsatz im nächsten Betrieb gründlich gereinigt und desinfiziert werden.
Hygienekonzept für betriebsfremde Personen:
Besuchende sollten hofeigene Kleidung und Stiefel tragen oder alternativ ein Stiefelbad und Schutzkleidung nutzen.
Interne Biosicherheit = Verbreitung innerhalb der Herde minimieren, durch Senkung des Infektionsdruck und Minimierung der Krankheitsfälle

Hygiene im Stall:
Saubere Ställe verbessern den Kuhkomfort und verhindern die Übertragung von Krankheitserregern zwischen den Tieren. Verschmutzte Klauen oder Beine fördern die Vermehrung von Bakterien, die eine feuchte Umgebung ohne Luftkontakt bevorzugen. Das Hauptziel ist, die Belastung der Klauen durch Kot und Gülle möglichst zu reduzieren.
Daher: Stallgänge sauber halten – Automatische Entmistung, möglichst alle 2 Stunden laufen lassen. Dadurch bleiben die Klauen trocken und die Beine sauber.
Bodenqualität:
Die Böden müssen einen zuverlässigen Abfluss von Kot und Urin ermöglichen. Zu rutschige oder zu raue Böden führen zu Mikroläsionen und erleichtern den Erregereintritt und fördern das Auftreten von Mortellaro.
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